Einsatzmöglichkeiten von CD-ROMs im Unterricht
Anmerkung: Dieser Text hat nur noch "historischen" Wert; ich
habe ihn damals in den Jahren 1997-2001 im Rahmen eines Modellprojekts namens
InfoSCHUL geschrieben.
Wir haben an meiner Schule mit den zahlreichen CD-ROMs, die dank des Modellprojektes des
Bundesbildungsministeriums angeschafft werden konnten, in verschiedenen Phasen
des Unterrichts experimentiert. Angesichts der Tatsache, dass Klassenlizenzen in
der Regel relativ teuer sind und die üblichen Schulbudgets ganz erheblich
belasten würden, haben wir versucht auszuloten, wie mit Einzellizenzen im
Schulalltag sinnvoll gearbeitet werden kann.
Folgende Schwerpunkte des CD-ROM-Einsatzes konnten bei uns und in der
Lehrerfortbildung immer wieder festgestellt werden:
- Unterrichtsvorbereitung des Lehrers
Als besonders hilfreich werden CD-ROMs von Kollegen in der Phase der
Unterrichtsvorbereitung gesehen. Erstens gibt es hier nicht so leicht
lizenz- und urheberrechtliche Probleme, zweitens schätzt man den enormen
Datenbestand, der drittens auch über "Kopieren-Einfügen" schnell
in Arbeitsblätter integriert werden kann.
- Einstieg in Themen
(Wenn man in einer modernen Lexikon-CD-ROM, wie z.B. Microsoft Encarta
einen Suchbegriff eingibt, werden automatisch zwei Gruppen von
Lexikonartikeln aufgelistet:
1. Solche, die diesen Begriff im Haupteintrag haben;
2. Artikel, in deren Text der gesuchte Begriff auftaucht.
Durch diese ganz nützliche Funktion, kann man Themenbereiche durch
"entdeckendes" Lernen eröffnen und aufzeigen, wo überall
Anknüpfungspunkte und Bezüge zum Lernstoff sind.
- Thematische Ergänzung
Zusatzmaterial, das aktueller ist oder andere Blickwinkel ins Spiel
bringt.
- Recherche-Aufgaben für Schüler/-innen
"Versucht mal, auf folgenden CD-ROMs etwas zu der folgenden Frage
zu finden ...!" Ich habe immer wieder engagierte Schüler gefunden, die
bereit waren, eine im Unterricht nicht ad hoc zu klärende Frage
selbstständig zu klären, insbesondere wenn ich auch gleich eine CD-ROM
nannte, auf der ich die Antwort vermutete.
- Systematisches Erarbeiten eines Themenbereiches
Der Lehrer kann die Arbeit an einer CD-ROM durch Leitaufgaben und
-fragen strukturieren und z.B. auch einen Fragebogen beantworten lassen.
- "Surfen" auf einer CD-ROM
Bei arbeitsteiligen Gruppenarbeiten im Computerraum kann ein Team, das
am PC mit der CD-ROM sitzt, sich bedingt durch die Hypertextstruktur vieler
CD-ROMs auf einen ganz anderen "Weg" durch das Lerngebiet bewegen,
als andere Teams.
- Präsentation ausgewählter Elemente (z.B.
Animationen, Bilder, Videos) mit einem Beamer
Da Beamer jedoch nach wie vor auf Grund ihres Preises noch nicht zur
selbstverständlichen Grundausstattung jedes Computerraumes gehören oder
gar mobile PC-Beamer-Kombinationen mindestens für jedes Stockwerk
anzutreffen sind, wird häufig nur die Möglichkeit genützt, Grafiken auf
Overheadfolien zu drucken und so problemlos im Unterricht einsetzen zu
können.
Wenn jedoch Beamer vorhanden sind, werden CD-ROMs auch gerne zur
Veranschaulichung verwendet (Simulationen, Animationen, Kurzvideos etc.).
Sebastian Schuhbeck